Im Heimspiel gegen den SV Vatan Spor Aschaffenburg konnte sich der SC Feucht als Favorit deutlich mit 3:0 durchsetzen. Die Tore für die Gastgeber erzielten Marco Weber (12.) und Stephan König (40. und 41.). Der Feuchter Stürmer zog sich früh in der Partie eine Platzwunde am Kopf zu, die nach Spielende genäht werden musste. Trotzdem spielte er bis zur 80. Minute und traf sogar noch per Kopf.
Bereits nach wenigen Minuten blieb Stephan König im Strafraum der Gäste liegen und hielt sich den Kopf. Was offensichtlich beide Teams und auch Schiedsrichter Michael Freund als nicht so schlimm bewerteten, denn erst nach guten 30 Sekunden wurden die Betreuer zum Feuchter Stürmer gerufen. Der konnte recht schnell das Spielfeld verlassen, die Behandlung zog sich aber einige Minuten. In dieser Zeit musste die Mannschaft von Florian Schlicker in Unterzahl agieren, was jedoch die Dominanz der Feuchter nicht in Gefahr brachte.
Spielerisch war es zeitweise eine sehr wilde Partie mit vielen Ballbesitzwechseln im Mittelfeld. Die konnten meistens die Feuchter nutzen und hatte so erste Chancen durch Tim Ruhrseitz und Maximilian Höhenberger. Doch aus dem Spiel heraus taten sich die Feuchter etwas hart, auch weil die Gegner aus Aschaffenburg direkt präsent waren und intensiv in die Zweikämpfe gingen. Das half ihnen jedoch wenig, da einzelne Patzer die Partie zugunsten des SCs schon in der ersten Halbzeit entschieden.
Der Erste ereignete sich in der zwölften Minute, als die Feuchter einen Eckball zugesprochen bekamen. Fabian Klose führte diesen aus und fand direkt zentral am Torraum Marco Weber. Der wurde von seinen Gegenspielern komplett alleine gelassen und überhaupt nicht gedeckt. Im Gegenteil: Als der Ball kam, bewegten sie sich noch eher weg vom Feuchter Offensivspieler. Weber nutze dies und köpfte am Aschaffenburger Torwart vorbei zum 1:0.
Kurz davor kam auch der eigentliche Feuchter Neuner Stephan König mit einem Dieter Hoeneß Gedächtnisturban wieder zurück auf den Platz. Doch nicht nur der Turban erinnert viele Sportbegeisterte an die Geschichte des DFB Pokalfinales 1982 zwischen dem Club und den Bayern, König legte vor der Pause einen Doppelpack hin und traf sogar per Kopf.
Zunächst bekamen die Feuchter von Schiedsrichter Michael Freund einen Handelfmeter zugestanden. Heron Miranda Spelleken hatte einen Torschuss der Gastgeber im eigenen Strafraum mit dem Arm geblockt und bekam noch regelkonform eine gelbe Karte dazu. Stephan König trat an und verwandelte. Mit viel Mühe und Verzögern brachte der Feuchter den Ball durch einen Schuss halb rechts ins Gehäuse von SV-Keeper Tobias Aulbach.
Nur wenige Sekunden später kommt die Szene, die die Geschichte von König an diesem Abend perfekt macht. Am langen Pfosten wurde er wieder recht frei gelassen, sowohl die Vatan Spor Verteidiger vor ihm als auch hinter ihm bekamen keinen Zugriff und so brachte König eine präzise Flanke von der linken Seite mit dem Kopf im Kasten von Aulbach unter, der 3:0 Halbzeitstand.
Die zweite Spielhälfte war geprägt von intensiven Zweikämpfen, zahlreichen Fouls der Gäste und sonst spielerisch sehr wenig ansehnlichem. Zwischendurch war die Stimmung sehr aufgeheizt, was auch daran lag, dass sich die Bank der Gäste seit dem Rückstand vom Schiedsrichter benachteiligt gefühlt hat und dies auch laut kundtat. Zwischendurch fielen auch unschöne Worte gegenüber Feuchter Zuschauern. Hendrik Ehmann sah für einen komplett unnötigen Stoß gegen Salim Ahmed die gelbe Karte. Der Feuchter Spieler hatte den Ball bereits weitergeköpft, als der Aschaffenburger den Feuchter mit viel Wucht in die Bande schickte. Kurz darauf flog der SV-Spieler Cenk Güvenc mit Gelb/Rot vom Platz.
Spielerisch hätten die Feuchter höchstens noch ein paar Möglichkeiten auf das vierte Tor gehabt, von den Gästen kam wenig. Wenn sie mal einen Konter gegen die hoch stehenden Feuchter fahren konnten, flogen sie spätestens vor dem Tor über ihre eigenen Füße. So hatte SC-Schlussmann Kevin Kosuchowski an diesem Freitag wenig zu tun. Stephan König spielte bis zur 80. Minute weiter, dann ersetze Schlicker den mit Gelb vorbelasteten Neuner doch durch Jonas Köstler. Es blieb beim 3:0 Heimsieg für den SC, König musste nach Abpfiff noch genäht werden.
Fazit: Der Feuchter Mannschaft unter Trainer Florian Schlicker gelingt der Traumstart ins Pflichtspieljahr 2022. Mit drei Siegen in drei Pflichtspielen und 13:1 Toren könnte die Bilanz kaum besser aussehen. Trotz nach eigenen Angaben nicht idealer Vorbereitung und nicht idealer Personalsituation funktioniert die Mannschaft astrein aus Bayernliga-Niveau. Am kommenden Sonntag geht es voraussichtlich auswärts weiter gegen den TSV Großbardorf, danach erwartet der SC Feucht in zwei Wochen einen weiteren Top-Gegner im Feuchter Waldstadion die DJK Vilzing.