In Feucht fand am 30. September ein Abstimmungstermin zum Thema Stromtrasse statt, zu dem Erster Bürgermeister Jörg Kotzur die Bürgermeister der Nachbarkommunen Altdorf, Schwarzenbruck, Winkelhaid, Wendelstein, Burgthann und Nürnberg eingeladen hatte. Auch der stellvertretende Landrat Robert Ilg war anwesend.
Sie diskutierten mit Vertretern der Regierung von Mittelfranken, der Taskforce im Bayerischen Wirtschaftsministerium und dem Netzbetreiber Tennet, der mit dem Bau der Stromtrasse beauftragt ist. Ziel des Termins sollte sein, mit Tennet in einen offenen Dialog zu treten.
Mehr Transparenz zur vorliegenden Planung und den Entscheidungsgrundlagen, das war die einhellige Forderung an Tennet. Sowohl alle betroffenen Kommunen als auch der stellvertretende Landrat Robert Ilg forderten, alle Trassenvarianten, die möglich sind oder sich aufdrängen, ins Verfahren einzubringen – erst einmal unabhängig von ihrer Machbarkeit. Für Feucht ging es in dem Termin auch darum, die Trassenvariante über die MUNA wieder ins Raumordnungsverfahren mit aufzunehmen, auch wenn das Gebiet endmunitioniert werden müsste. Kotzur: „Das kann nicht sein, dass das zu teuer ist. Die Menschen sind wichtiger!“ Hier zeigte sich der Netzbetreiber wenig kompromissbereit.
Der stellvertretende Landrat appellierte an Tennet: „Nehmen Sie die Kommunen mehr mit! Betrachten Sie die Kommunen nicht als Störfaktor, sondern als Unterstützer.“ Das Thema Stromtrasse sei auch ein politisches, und so könne man die Politik nicht außen vor lassen. Deutlich wurde bei dem Termin im Übrigen auch, dass die Wirtschaftlichkeit des Projektes sehr hoch bewertet wird.
Fachlich neutral und positiv vermittelnd wurde die Veranstaltung durch Dr.-Ing. Martin Elsberger (Leiter der Taskforce Netzausbau Bayern im Bayerischen Wirtschaftsministerium) und Thomas Rahn (Regierung von Mittelfranken) begleitet. Diesen beiden Fachleuten ist es zu verdanken, dass die Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter Informationen bekamen, die ein wenig zur Transparenz beitrugen. Rahn erklärte übrigens, dass die Regierung die Aufnahme von Trassen verlangen kann, wenn diese sich „aufdrängen“, d. h. wenn eine Trasse auf den ersten Blick als sinnvoll erachtet wird. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für eine MUNA-Variante.
Bild- und Textquelle: www.feucht.de