Vor 250 Zuschauern im Feuchter Waldstadion trennten sich der 1. SC Feucht und die DJK Gebenbach mit 2:2. Die Gäste gingen früh durch Kevin Amaizo (14.) in Führung, bevor der SC die Partie noch vor der Pause durch die Treffer von Salim Ahmed (28.) und Marco Weber (33.) drehte. Kurz vor Schluss glich Michael Jonczy (83.) für die DJK per Strafstoß gegen dezimierte Feuchter aus.
Die erste Überraschung gab es bereits vor Anpfiff, als die Aufstellung veröffentlicht wurde. Florian Schicker ließ die drei Innenverteidiger Jessen, Gratz und Köstler auf der Bank, stattdessen spielten mit König, Wessner, Ruhrseitz, Spießl und Weber gleich fünf Offensivkräfte. Die Innenverteidigung wurde mit Mittelfeldspieler Spielbühler und Außenverteidiger Tekeser besetzt.
Wie deswegen abzusehen war, starteten beide Teams mit sehr viel Offensivpower. Die erste große Chance hatte der SC in der zehnten Minute durch Stephan König, der von der Strafraumgrenze aus klasse abzog und den linken Innenpfosten traf. Wessner konnte den Nachschuss nicht im Kasten unterbringen, war zuvor sowieso im Abseits gestanden. Kurz darauf kam König im gegnerischen Strafraum wieder zum Abschluss, dieses Mal war der DJK-Schlussmann Lindner zur Stelle und parierte. Anders als SC-Torwart Sponsel, der sich in der 14. Minute gegen den schnellen Kevin Amaizo geschlagen geben musste. Der Gebenbacher konnte förmlich durch die unsortierte Feuchter Innenverteidigung durchlaufen und ließ den herauskommenden Sponsel schließlich auch noch an der Strafraumgrenze stehen. Der Schuss ins leere Tor stellte ihn nicht mehr vor große Herausforderungen. Die Partie wurde daraufhin schon etwas ruppiger, gerade in den Luftduellen schenkten sich beide Teams wenig.
Nach 23 Minuten hätte Nico Becker für die DJK auf 2:0 stellen können, doch sein Volleyschuss aus guten 11 Metern ging knapp rechts am Tor vorbei. So nutze der SC wenig später die Unordnung in der Gebenbacher Abwehr, als eine Freistoßflanke im Zentrum per Kopf zu Salim Ahmed weitergeleitet wurde und der Mittelfeldspieler super ins rechte Eck zum 1:1 einköpfte. Der SC war nun noch motivierter und setzte die Gäste immer mehr unter Druck, sodass diesen ein entscheidender Fehler im eigenen Strafraum in der 32. Minute unterlief. Feuchts Angreifer Spießl kontrollierte den Ball und wurde von einem Gebenbacher am Fuß getroffen, Schiedsrichter Alexander Arnold zeigte nach kurzer Bedenkzeit auf den Punkt. Aus Feuchter Sicht natürlich eine richtige Entscheidung, die Gebenbacher waren jedoch ab diesem Zeitpunkt wenig zufrieden mit dem Referee.
Marco Weber nahm sich der Sache für den SC an und verwandelte sicher ins linke untere Eck. DJK-Torwart Lindner hatte die Ecke, der Strafstoß war aber zu hart und platziert geschossen. Und so drehte der SC Feucht das Spiel innerhalb weniger Minuten. Vor der Pause passierte spielerisch kaum noch was, dafür schaukelte sich die Stimmung immer weiter hoch. Ruhrseitz sah für ein Foul vor der eigenen Trainerbank Gelb. König, Oltean und der Gebenbacher Jonczy verwarnte Schiedsrichter Arnold nach einem Gerangel vor einem ruhenden Ball. Während die Verwarnung für Ruhrseitz etwas hart war, waren die anderen drei gelbe Karten unstrittig.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit gaben die Feuchter wieder ordentlich Gas und hätten in der 53. Minute auf 3:1 stellen müssen, als Ruhrseitz von der linken Seite klasse auf Oltean an den langen Pfosten flankte. Keeper Lindner kam nicht mehr entscheidend an den Ball, sodass Oltean volley den Ball an die Latte schoss. Von dort aus prallte der schöne Schuss ins Toraus. Wenige Momente später sah DJK-Kapitän Ceesay Gelb für ein rücksichtsloses Foul an König, den fälligen Freistoß 40 Meter vor dem gegnerischen Tor nutzen die Feuchter direkt für den nächsten Angriff über die linke Seite. Die Flanke kam dieses Mal noch besser bei Spießl an, der zum 3:1 einköpfte. Doch die Fahne von Schiedsrichterassistent Wolf ging hoch und so blieb es beim 2:1. Spießl hätte nach einer guten Stunde erneut die Chance auf das 3:1 gehabt, dieses Mal ging der Abschluss wenige Zentimeter rechts am Tor vorbei.
Und so drehte sich die Partie ab der 70. Minute komplett, als Tim Ruhrseitz für ein Foul am eigenen Strafraum die gelb-rote Karte sah. In Überzahl wurde die DJK offensiv wieder aktiver und schaffte es die uneingespielte SC-Abwehr immer mehr unter Druck zu setzen. Fünf Minuten später sah Weber eine absolut unnötige gelbe Karte, die später auch noch von Bedeutung sein sollte. Mit dem Druck der DJK auf den Ausgleich wurde die Partie immer hitziger, nach einer fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung bei einem Feuchter Angriff gingen sich beide Trainerbanken richtig an, auch das Publikum wurde immer geladener.
Gute zehn Minuten vor Schluss kam es dann, wie es kommen musste. Der schnelle Gebenbacher Angreifer Amaizo dribbelte sich wieder im Zentrum durch die Feuchter Abwehr durch und wollte Andreas Sponsel umkurven. Der Feuchter Torwart ließ aber das Bein stehen und war einen Tick zu spät, sodass Amaizo zu Boden ging und Schiedsrichter Alexander Arnold korrekt auf Strafstoß für die DJK entschied. Die eigentlich fällige gelbe Karte für den SC-Schlussmann (aufgrund der Verhinderung einer klaren Torchance, im eigenen Strafraum durch ein ballorientiertes Vergehen) gab Arnold jedoch nicht. Das störte die Gäste wiederum weniger, Jonczy trat zum Strafstoß an und schoss ganz frech in die Mitte. Sponsel kam auf dem Weg ins linke Eck noch leicht an den Ball, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend abfälschen. Nachdem Ausgleichstreffer zogen sich die Feuchter immer mehr zurück, Schlicker wechselte taktisch klug die Defensivspieler Betsi Jr., Gabriel Jessen und Jonas Köstler jeweils einzeln ein, nahm Zeit von der Uhr und sorgte für etwas mehr Sicherheit in der Feuchter Abwehr. In der Nachspielzeit sah Marco Weber für wiederholtes Reklamieren ebenfalls die Ampelkarte, der SC musste die letzten Minuten der Nachspielzeit mit neun Mann bestreiten. Nach wenig Fußball in den letzten 20 Minuten erlöste Schiedsrichter Alexander Arnold sich und beide Mannschaften in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem Schlusspfiff.
Fazit: Am Ende ist es verdientes Remis. Die Feuchter können dieses Spiel auch gut mit 3:1 oder 4:1 gewinnen, wenn sie ihre Chancen besser genutzt-, das Zentrum defensiv besser besetzt- und von vielen absolut unnötigen gelben Karten abgesehen hätten. Andererseits hatte Gebenbach zum Schluss auch absolut die Chance das Spiel zu gewinnen. Aus Zuschauersicht lohnte sich der Besuch im Waldstadion bei diesem packenden Flutlichkracher auf alle Fälle!