Weswegen es in Zukunft ein Badeverbot am Jägersee geben könnte und was das ICE-Werk damit gemein hat, darum ging es in dieser Marktgemeinderatssitzung. Außerdem berichtet Reporter Maxi Hanstein über den Vorstoß der Grundschule Feucht Klassenzimmer in den angrenzenden Wäldern Klassenzimmer einzurichten und das Open-Air-Kino im Feuchter Freibad.
Naturschutzgebiete in Feucht
Marktgemeinderat Andreas Sperling liegt der Umweltschutz besonders am Herzen. Neben der Arbeit am CO2-Minderungskonzept für Feucht und anderen klimafreundlichen Maßnahmen tritt Sperling jetzt mit der Fraktion der Grünen für eine Einrichtung eines Naturschutzgebietes ein.
Innerhalb der letzten Wochen seien viele Sichtungen geschützter Tierarten bei den Grünen eingegangen. Zusammen mit den Naturschutzverbänden in Feucht konnte so eine Karte erstellt werden, die den mutmaßlichen Lebensraum dieser Tiere absteckt. Nach Sperlings Antrag soll sich deswegen die Gemeinde bei der höheren Naturschutzbehörde für ein Naturschutzgebiet einsetzen.
Für Sperling ist es ein logischer Schritt für die Themen Arten- und Umweltschutz in Feucht. Er betont, dass das Aussterben der Arten 1000 mal schneller voranschreite, als das Entstehen neuer Arten. Es sei auch Aufgabe der Menschheit das Artennetz, dass den Menschen schützend umgebe zu bewahren.
Wirklich nur Artenschutz?
Das neben dem Naturschutz auch noch ein anderer Zweck mit dem Antrag verfolgt werden könnte, schwingt beiläufig in der Diskussion mit. Marktgemeinderat Herbert Bauer (CSU) verbalisiert das folgendermaßen: „Es ist sicherlich bei uns allen im Hinterkopf, um was es bei dem Gebiet geht. […] Ich denke es wäre für uns eine gute Gelegenheit, das Thema vom Tisch zu bekommen.“
Schaut man sich die Karte genauer an, wird schnell klar, was Herbert Bauer und seine Marktgemeinderatskollegen darunter verstehen. Das vorgeschlagene Naturschutzgebiet umfasst vor allem den Bereich der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt, dass die Bahn bei Planungen für ein großes ICE-Werk in Betracht zieht. Eine einstweilige Sicherstellung im Rahmen der Feststellung zum Naturschutzgebiet der Naturschutzbehörde, könnte Feucht aus dem Rennen des Planungsverfahrens nehmen. Derweilen stößt das ICE-Werk in der Feuchter Bevölkerung auf großen Widerstand.
Badeverbot am Jägersee?
Lisa Huber (SPD) kann sich nicht für den Antrag begeistern. Sollte die Naturschutzbehörde das angedachte Gebiet zum Naturschutzgebiet machen, so könnte auch davon der Jägersee betroffen sein. Das könnte Leinenpflicht für Hunde, aber auch Badeverbote in der beliebten Bademöglichkeit bedeuten.
Christian Nikol (Franken) ärgert bei dem Antrag vor allem der Umgang mit den Nachbargemeinden. Zu wenig sei zum Beispiel mit Wendelstein kommuniziert worden, trotz eingerichteter Gremien.
Grünes Licht für grüne Naturschutzgebiete
…. gibt es vom Marktgemeinderat für den Antrag. Damit schlägt die Gemeinde in naher Zukunft der höheren Naturschutzbehörde in Mittelfranken das Gebiet als Naturschutzgebiet vor. Ob das Gebiet dann wirklich als Naturschutzgebiet ausgewiesen wird und ob die Behörde der Forderung für eine Sicherstellung des Gebietes nachkommt ist abzuwarten.
Unterstützung beim Open-Air-Kino
… sichert der Markt Feucht den Veranstaltern des Open-Air-Kinos in Feucht zu.
Gemeinsam mit den Feuchter Gemeindewerken, sowie Max Dettenthaler, Simon Schmidt (bekannt als Moderatoren von FeuchtFM) und Team wird ein Open-Air-Kino im Feuchter Freibad veranstaltet. An drei Abenden werden dort auf einer großen Leinwand aktuelle Filme gezeigt. Dabei dient das Event auch als Ausgleich für die vielen ausgefallenen Veranstaltungen in den vergangenen Monaten.
Auf Facebook erhielt das Event bereits großen Zuspruch. Die Posts zur Ankündigung des Freiluftkinos, sowie der Abstimmung der Filme erhielten hunderte von Zuschriften.
Auch der Markt Feucht beteiligt sich finanziell am temporären Kino. Die Marktgemeinderäte begrüßten dabei, dass ein Freiluftkino auch endlich mal wieder nach Feucht komme.
Unterricht im Wald
… wird es zukünftig in der Grundschule Feucht geben. Nach einem Vorstoß der Lehrer der Schule werden nun zwei Klassenzimmer in verschiedenen Waldstücken in Feucht eingerichtet. Mit diesen Plätzen sei eine ganz andere Art von Unterricht möglich.
Der Entscheidung im Marktgemeinderat vorangegangen war einen intensive Kostendiskussion der Mitglieder.