Um die Nachwehen des Fraktionsaustritts von Petra Fischer, die Position einer/s Jugendbeauftragten für den Markt Feucht und um die Förderung von heimischen Bäumen ging es am Mittwochabend in der Marktgemeinderatssitzung in der Reichswaldhalle. Reporter Max Dettenthaler berichtet.
Petra Fischer als neuer Teil der Ausschussgemeinschaft
Am 20. Juni hat Marktgemeinderatsmitglied Petra Fischer verkündet, mit sofortiger Wirkung aus der SPD Fraktion auszutreten (wir berichteten hier). So wurden heute die neuen Sitzverteilungen in den jeweiligen Ausschüssen bekanntgegeben. Zudem wurde verkündet, dass sich Petra Fischer mit der Ausschussgemeinschaft, bestehend aus der UCS (Johannes Schmidt), FDP (Manfred Dauphin) und „Die Franken“ (Christian Nikol) zusammenschließt. „Ich freue mich, dass sich Petra Fischer der Ausschussgemeinschaft anschließt und hier im Team zusammenarbeiten kann“, kommentiert Bürgermeister Kotzur.
Fischer bedankte sich in einem Statement für 10 Jahre bei der SPD Feucht, sie blickt auf viele schöne Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse zurück. Zudem kritisierte sie erneut die Zusammenarbeit in den letzten Monaten. „Ich brenne und freue mich darauf, zukünftig meinen Wählerauftrag ungehemmt ausführen zu können“, so Petra Fischer. Ines Stelzer bedankt sich im Namen der SPD Fraktion für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren, sie wünsche Fischer privat und politisch alles Gute. Die Sitzverteilung der jeweiligen Fraktionen bleibt unverändert, nur im Rechnungsprüfungsausschuss erschließt sich aus der Berechnung ein weiteres Mandat für die CSU Fraktion.
Eine Stimme für die Jugend
Nach Antrag der Marktgemeinderätin Birgit Ruder wurde bereits in der vergangenen Woche im Sozial- und Kulturausschuss über die Einführung eines/r Jugendbeauftragten diskutiert. Ruder plädiert mit der Einführung dieser Position für die Integration von Kindern und Jugendlichen in die Gemeindepolitik.
Der/Die Jugendbeauftragte/e solle laut Birgit Ruder als Ansprechpartner fungieren und Lösungen für Belange der jungen Generation beschleunigen. Nach Beratung habe man sich im Ausschuss einstimmig für die Erarbeitung eines Konzeptes für die Beteiligung von Kindern- und Jugendlichen aus Feucht in die Ortspolitik ausgesprochen, auch im Marktgemeinderat wurde dem Anliegen zugestimmt. Die Verwaltung legt das Konzept nach Fertigstellung vor.
Heimische Bäume für Feucht
Nachdem die Baumschutzverordnung in der Sitzung vom 18.11.2020 keine Mehrheit gefunden hat (wir berichteten hier), sind bei der Feuchter Verwaltung mehrere Anfragen für eine Bezuschussung von Bäumen auf Privatgrundstücken eingegangen. Die Verwaltung erarbeitete daraufhin ein Konzept, welches im Umweltbeirat und in der Sitzung des Marktgemeinderats diskutiert wurde. Die Verwaltung schlägt vor, jährlich 100 Bäume zur Verfügung zu stellen, auf die sich BürgerInnen bewerben können.
Zu einem Stichtag können die bestellten Bäume beim Bauhof abgeholt werden. Die betroffenen BürgerInnen verpflichten sich vertraglich zur Pflege des Baumes für mindestens 15 Jahre. Laut Vorschlag des Umweltbeirats sollen nur bestimmte Bäume angeschafft werden (autochtone Laubbäume oder Obstbäume, heimisch, Halbstamm). Der Marktgemeinderat stimmt dem Vorschlag zu, die Bewerbungsphase startet in wenigen Wochen.
Baum am Parkplatz der Reichswaldhalle gerettet
Um das Bestehen des Urweltmammutbaumes am Parkplatz der Reichswaldhalle wurde in der Sitzung ebenfalls diskutiert. Grund für die Diskussion ist die Tatsache, dass der Wurzelaustrieb des Baums den Straßenbelag der angrenzenden Parkplätze anhebt. Da die Fläche nicht mehr verkehrssicher ist, musste der Marktgemeinderat bestimmen, ob der Baum erhalten werden soll oder nicht. „Man müsse dem Baum Raum schaffen, dass er auch noch in 40 Jahren dort gesund leben kann“, plädiert Andreas Sperling (Die Grünen). Herbert Bauer (CSU) fügt an, dass sich bis auf Ausnahmesituationen (wie dem Bauernmarkt) immer Parkplätze an der Reichswaldhalle finden lassen. Der Baum ist gesund und müsse geschützt werden.
Der Marktgemeinderat entschied sich mehrheitlich für die Erhaltung des Baumes. Die wegfallenden Parkplätze können dementsprechend nur noch für Fahrräder und Motorräder genutzt werden.